Berlin. Der vom SoVD ausgerufene „Gleichstellungsmonat März“ geht heute zu Ende. Mit zahlreichen Aktionen wurde dabei darauf hingewiesen, dass es auch 2023 noch viel zu tun gibt für die Gleichstellung der Geschlechter. Das haben der Equal Care Day, der Equal Pay Day und der Internationale Frauentag auch dieses Jahr wieder eindrucksvoll gezeigt. Michaela Engelmeier, SoVD-Vorstandsvorsitzende: „Für die Forderung ‚Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit‘ kämpfen wir schon seit vielen Jahren. Um die Lohnlücke zu schließen, muss auch endlich das Entgelttransparenzgesetz weiterentwickelt werden. Die Mängel beim Auskunftsanspruch, Prüfverfahren und bei der Berichtspflicht sowie die fehlende Möglichkeit zur Verbandsklage müssen behoben werden. Der Auskunftsanspruch ist nur in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten möglich, Prüfverfahren und Berichtspflicht der Arbeitsgeber*innen sogar erst ab 500 Beschäftigten. Aber gerade in kleinen und mittleren Unternehmen ist der Frauenanteil am höchsten. Dass dieser von einer gesetzlichen Regelung ausgenommen ist, ist wenig zielführend.“
Aus Sicht der SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König ist es wichtig, die Partnerschaftlichkeit zu stärken und die Sorgearbeit fair zu teilen. „Ideal wäre Pari Pari: Frauen und Männer teilen sich Erwerbs- und Sorgearbeit gleichberechtigt auf. Häufig gibt es aber dafür keine gesellschaftliche Akzeptanz“, so König. Die Kultur in den Unternehmen müsse sich ändern: Karrierehemmnisse für Männer, z.B. mehr als die üblichen zwei Monate Elternzeit in Anspruch nehmen wollen, müssten abgebaut werden.
Michaela Engelmeier gibt sich kämpferisch: „Eigentlich müsste jeden Monat ‚Gleichstellungsmonat‘ sein - nicht nur im März. Aber wir werden nicht nachlassen, die Benachteiligungen von Frauen immer wieder anzumahnen“, so die SoVD-Vorstandsvorsitzende.
Alle Infos, alle Aktionen im Rückblick und das neue SoVD-Positionspapier „Viel Wille, wenig Schwung: Gleichstellung der Geschlechter stolpert voran“ gibt es HIER.
V.i.S.d.P.: Peter-Michael Zernechel