Berlin. Gestern hat sich das „Bündnis Kindergrundsicherung“ zu einem weiteren Arbeitstreffen versammelt, diesmal in der SoVD-Bundesgeschäftsstelle. Schon 2019 hatte der SoVD die Kindergrundsicherung als sozialpolitisches Ziel auf seiner Bundesverbandstagung offiziell formuliert. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir nun gemeinsam dafür kämpfen. Uns beim SoVD geht es wie allen im Bündnis darum, Leistungen zu bündeln. Damit die Kindergrundsicherung aber bei allen ankommt, funktioniert dies am besten mit möglichst nur einer zuständigen Stelle und einer automatisierten Auszahlung“, betont Michaela Engelmeier.
Die SoVD-Vorstandsvorsitzende sieht weiteren akuten Handlungsbedarf: „Mit der Ungleichbehandlung von Kindern muss Schluss sein. Dafür müssen die Kinderfreibeträge in einer Kindergrundsicherung aufgehen, damit nicht weiterhin Spitzenverdienerinnen und -verdiener mehr Geld vom Staat bekommen.“
Das Bündnis wendet sich deutlich an alle, die behaupten, dass es schon ausreichend staatliche Unterstützungsmaßnahmen gebe. „20 Prozent aller Kinder bei uns leben in Armut. Das sollte doch allen Kritikern klar machen, dass der Fehler im System liegt. Das zeigt auch deutlich, dass die Leistungen nicht ausreichen. Um Kinderarmut effektiv bekämpfen zu können, müssen wir also dringend das kindliche Existenzminimum neu definieren. Und in der öffentlichen Debatte wird auch allzu gerne verschwiegen, dass viele der Förderungen vom Staat aktuell gegeneinander aufgerechnet werden. So profitieren Kinder in Familien, die Bürgergeld empfangen, nicht von der Kindergelderhöhung. Denn die 250 Euro werden voll auf den Regelsatz angerechnet. Wir brauchen darum dringend einen Systemwechsel und eine echte Kindergrundsicherung“, so Engelmeier.
Das Bündnis Kindergrundsicherung macht sich mit einer wachsenden Zahl von Mitgliedsverbänden für eine echte Kindergrundsicherung stark. Dabei sollen möglichst viele Leistungen gebündelt, automatisiert sowie in ausreichender Höhe ausgezahlt werden. Weitere Infos zum Bündnis Kindergrundsicherung finden Sie HIER.
V.i.S.d.P.: Peter-Michael Zernechel