Berlin. Der Lockdown geht in die Verlängerung und somit auch die Benachteiligung sozial benachteiligter Familien mit Kindern. „Die Corona bedingten Schulschließungen haben uns auf erschreckende Weise vor Augen geführt, wie schnell Kinder aus sozial benachteiligten Familien — und dies betrifft viele Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf — von gleichberechtigter Bildungsteilhabe ausgeschlossen sind beziehungsweise sein können“, betont SoVD-Präsident Adolf Bauer. Und SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König ergänzt: „Seit Monaten weisen wir darauf hin, dass für die Beschulung von zu Hause aus Ressourcen wie ausreichend Rückzugsraum zum Lernen, digitale Endgeräte, Zugang zum Netz, Übung im Umgang mit den neuen Medien sowie fachliche Unterstützung durch Eltern erforderlich sind, die jedoch oft gar nicht zur Verfügung stehen.
Manche Kinder mit Behinderungen benötigen zudem Schulassistenz, die jedoch in vielen Fällen beim Zuhause Lernen verwehrt wurde.“ Der SoVD fordert, dass dort, wo die Voraussetzungen für Unterricht von zu Hause aus nicht gegeben sind, umgehend Alternativen geschaffen werden. Zudem müssen für Kinder aus sozial benachteiligten Familien und Kinder mit Behinderungen nun endlich deren Bedürfnissen entsprechende und individuelle Lösungen gefunden werden. „Benachteiligungen bei Zugang zu Bildungsangeboten darf es nicht geben. Gute Bildung ist das Fundament für den weiteren Lebensweg der jungen Menschen und diesen dürfen wir ihnen nicht verbauen“, mahnt Bauer.
Des Weiteren blickt der SoVD mit Sorge auf die Zeit nach dem Lockdown. „Seit Beginn der Pandemie sind viele Monaten vergangen und trotzdem liegt noch immer kein einheitliches und gezieltes Konzept für einen Präsensunterricht unter Corona Bedingungen vor“, kritisiert Bauer. Aus Sicht des SoVD muss der verlängerte Lockdown genutzt werden, um die Rückkehr zum Präsensunterricht bestmöglich vorzubereiten.
V. i. S. d. P.: Christian Draheim